Spasstiger
Crash
!Achtung, es folgt ein kleiner Roman!
Nun ist es zwei Jahre her, seit ATI die Welt mit ersten Testmustern der Radeon 9700 beglückt hat. Oder war es nur ein Versuch die damals übermächtige GeForce 4 Ti zu schlagen? Es ging der Bericht um, dass eine Szene aus Herr der Ringe mit einer Radeon 9700 Pro in der Workstation/Profi-Variante in Echtzeit gerendert wurde. Doch wurde die Leistung nicht anerkannt, weil es sich um eine vereinfachte Szene handelte und nur in Bildschirmauflösung gerendert wurde.
Dann kamen die ersten Benchmarks. Die Tester waren nicht so recht überzeugt. In der damals üblichen Auflösung von 1024x768 ohne AntiAliasing und ohne anisotropes Filtern war die Radeon 9700 Pro nur 5% schneller als die GeForce 4 Ti. Auch in hohen Auflösungen konnte die Radeon 9700 Pro nie weiter als 20% davonziehen. Sollte das die neue High-End-Klasse mit 8 anstatt 4 Pixelpipelines und einem 256 Bit anstatt einem 128 Bit Speicherinterface sein?
ATI worb damit, neue Maßstäbe in Sachen AntiAliasing zu setzen. Und tatsächlich, praktisch jedes damals aktuelle Spiel blieb auch mit 6-fach AntiAliasing und 16:1 anisotropem Filtern flüssig. Die GeForce 4 Ti konnte da nicht mal in 2-fach AA und 4:1 AF mithalten. Aber viele hielten AntiAliasing für unnötig. Die Radeon 9700 Pro sei nur etwas für Qualitätsfanatiker.
Dagegen sprachen aber die damals nach gängiger Meinung mießen ATI-Treiber.
Dann war da noch der DirectX 9 Support. Fantastische Bilder von DirectX 9 Demos geisterten durchs Internet. Doch war DirectX 9 in der Praxis noch kein Thema. Microsoft ließ lange auf die neue Schnittstelle warten. Somit war augenscheinlich einzig und allein AntiAliasing und die etwas bessere Zukunftssicherheit wegen DirectX 9 ein Kaufkriterium.
Außerdem kündigte Nvidia die GeForce FX Reihe an (zunächst noch nur als NV30 Chip). Jeder sah diesen eindeutig mit Vorteilen von bis zu 100% vor der Radeon 9700. Schließlich konnte es ja eigentlich nicht sein, dass Nvidia die Konkurrenz nicht schlägt.
So gingen die Wochen dahin und ein paar Freaks kauften sich die neuen Karten zu Preisen von 400 bis 450 Euro. Andere belächelten diese nur und holten sich für 200 Euro eine GeForce 4 Ti 4200. Diese reichten für damals jedes aktuelle Spiel locker aus.
Im Dezember 2002 war ich dann stolzer Besitzer einer Radeon 9700 non-pro. Gut, ich dachte mir, dass die als non-pro Variante wohl vergleichbar mit der GeForce 4 Ti 4200 eines Kumpels sein. AntiAliasing reizte mich aber, DirectX 9 auch.
Doch ich wurde eines besseren belehrt. UT 2003 lief auch in 1280x1024 mit 4-fach AntiAliasing und 16:1 anisotropem Filtern absolut flüssig, die Bildqualität war einfach nur wow. Und dann kurze Zeit später erschien auch endlich DirectX 9. Ich zog mir die DirectX 9 Grafikdemos von ATI rein und war hin und weg. Eine solche Grafik hatte ich noch nie zuvor gesehen. Ich wusste, dass ich mit der Radeon 9700 die richtige Entscheidung getroffen habe.
Seit ersten Tests der Radeon 9700 Pro waren nun schon 5 Monate vergangen und immer noch keine Spur von der GeForce 5. Dank gesunkenen Preise verbreiteten sich die neuen DirectX 9 Karten von ATI rasend schnell. Die Radeon 9500 Pro war die neue Mittelklasse. Nvidia kündigte weiter fleißig den NV30 an und präsentierte erste hausinterne Benchmarks, in denen die GeForce 5 deutlich vor der Radeon 9700 Pro lag (50-100%). Ich dachte mir, dass es natürlich fein ist, wenn noch schnellere Karten kommen und sah auch meine Karte deutlich hinter den kommenden NVidia Karten. Doch war ich mit der Performance und der Bildqualität voll zufrieden, was wollte ich mehr. Die Treiber wurden auch immer besser und 2003 sind mir dann auch keine Grafikbugs in Spielen mehr aufgefallen. Im Februar war es dann soweit, die ersten GeForce FX Karten gelangen in die Hände der Tester, also ein halbes Jahr nach der Radeon 9700 Pro. Erste Benchmarks wurden mit UT 2003 getätigt. Ohne AntiAliasing waren die Karten gleichauf, eigentlich überraschend, nach den sagenhaften Ankündigungen von Nvidia. Mit AntiAliasing lag Nvidia allerdings vorne. Die Kühllösung der GeForce FX geriet jedoch rasch in Kritik, das Geräsuch wurde als turbinenartig bezeichnet und der Begriff "GeFön" geisterte durchs Internet. Kein guter Start.
Dann kam Futuremark mit 3DMark 03. Besitzer von GeForce 4 Ti Karten waren empört. Plötzlich sollen Radeon 9700 Pro Karten dreimal so schnell sein wie GeForce 4 Ti 4600 Karten. Und das nur weil der DirectX 9 Test nicht auf GeForce 4 TI Karten lief? Betrachtete man aber die Ergebnisse der DirectX 8.1 Tests, so wurde schnell klar, dass die Radeon 9700/Pro Karten ihre 8 Pixelpipelines voll ausspielen können. Die GeForce FX lag anfangs hinter der Radeon 9700/Pro, allerdings wurde schnell ein neuer Treiber nachgelegt, mit dem plötzlich die GeForce FX vorne lag. Auffallend war allerdings die schlechte DirectX 9 Performance der GeForce FX Karten. Durch die offensichtlichen Treibercheats geriet Nvidia rasch in Verruf. Da sie auch ihre großspurigen Versprechungen nicht halten konnten, waren viele enttäuscht von der GeForce FX. GeForce 4 Ti Besitzer waren dagegen erfreut, dass sie eine richtige Entscheidung getroffen haben. Die kleineren GeForce FX Karten wie die 5600 und die 5600 Ultra waren immer noch hinter der GeForce 4 Ti Reihe. Die GeForce FX 5200 verkam gleich zur Spassbremse, da sie noch nicht mal der der veralteten GeForce 3 TI 500 das Wasser reichen konnte. Aufgrund des günstigen Preises von unter 100 Euro und dem marketingträchtigen Feature DirectX 9 war sie dann doch sehr erfolgreich am Markt. Viele Komplettrechner wurden mit einer GeForce FX 5200 ausgeliefert.
ATI-Fans und Nvidia-Fan kriegten sich zu dieser Zeit zunehmend in die Haare. Nvidia hatte ja immer noch den Vorteil in OpenGL. Quake 3 lief mit der GeForce FX um bis zu 20% schneller.
Der nächste Skandal nach 3DMark 03 kam dann mit den Benchmarks von Tomb Raider AoD. Sogar eine Radeon 9500 Pro konnte einer GeForce FX 5800 Ultra das Wasser reichen. ATI legte in der Zwischenzeit auch mit der Radeon 9600 Pro und der 9800 Pro nach. Nvidia stellte die GeForce FX 5900 Reihe vor. Hier wurden einige Verbesserungen vorgenommen. Die Kühlung war leiser als bei der FX 5800 und die 5900er waren allesamt schneller. Ein voller Erfolg für Nvidia. Dennoch lagen die ATI Karten in DirectX 9 Anwendungen deutlich vorne. Auch mit aktivem AntiAliasing lag ATI meist vorne und viele lobten auch die deutlich bessere AntiAliasing Qualität bei ATI.
Ein weiterer Skandal kam mit den ersten Benchmarks von Half-Life 2. Eine Radeon 9600 Pro schlägt eine doppelt so teure GeForce FX 5900. ATI Fans fühlten sich bestätigt, Nvidia-Fans sprachen von Korruption.
Nvidia schaffte es trotz der Skandale durch geschicktes Marketing und durch Verträge, die GeForce FX Reihe erfolgreich zu verkaufen. ATI erfreute sich allerdings noch höherer Verkaufszahlen und mauserte sich Ende des Jahres sogar auf Platz 2 in der Marktanteils-Hitlist. Nvidia war nur noch Platz 3. Platz 1 belegt schon immer Intel (Onboard-Grafik).
Nvidia versprach Treiber und DirectX Versionen, die die DirectX 9 Performance von GeForce FX Karten deutlich verbessern sollten. Doch daraus wurde nie etwas. Nvidia brachte nur für 200 Euro die GeForce FX 5900 XT auf den Markt. Damals kosteten Radeon 9800 Pro Karten noch bis zu 300 Euro. Wegen des fantastischen Preis-Leistungsverhältnisses konnte sich Nvidia hier einige Empfehlungen von Fachzeitschriften einholen. Farcry zeigte dann aber wieder die bittere Realität: GeForce FX Karten liefern in DirectX 9 Anwendungen nur mit "partial floating point precision" eine konkurrenzfähige Leistung. Die ATI Karten rechneten dagegen in voller Genauigkeit und boten deshalb in Farcry die bessere Bildqualität.
Nvidia machte nun Ernst und stellte die von Grund auf überarbeitet GeForce 6800 Reihe vor, die um bis zu 200% schneller ist als die Vorgängergeneration. 50-100% mehr Performance sind die Regel. Zusätzlich kann NVidia nun mit neuen Features wie das Shadermodell 3.0 aufwarten. Die Schwächen der GeForce FX waren vergessen und der Ansturm auf die 6800 Reihe ist groß. Aber auch ATI erfreut sich mit den Radeon X800 Karten eines Ansturms auf die neuen Karten. ATI konnte 2003 eben viele Fans für sich gewinnen und die Radeon X800 Karten machen auch neben den GeForce 6800 Karten eine gute Figur und sind auch in vielen Fällen schneller.
Doom 3 ist nun seit langem wieder das erste Spiel, wo Nvidia wieder voll punkten kann. Der langsame OpenGL Treiber von ATI kommt nun zum Tragen, ATI ist nun in der Pflicht und entwickelt einen komplett neuen OpenGL Treiber. Wir sind gespannt wie ATI sich schlagen wird und was die Zukunft bringt.
Ich jedenfalls freue mich, dass ich mit meiner 20 Monate alten Grafikkarte Doom 3 und Farcry immer noch in 1024x768 und hohen Details mit über 30 fps spielen kann (Farcry sogar mit über 40 fps) und damit jede GeForce 4 Ti weit hinter mir lasse. Wer hätte das Ende 2002 gedacht ...
Nun ist es zwei Jahre her, seit ATI die Welt mit ersten Testmustern der Radeon 9700 beglückt hat. Oder war es nur ein Versuch die damals übermächtige GeForce 4 Ti zu schlagen? Es ging der Bericht um, dass eine Szene aus Herr der Ringe mit einer Radeon 9700 Pro in der Workstation/Profi-Variante in Echtzeit gerendert wurde. Doch wurde die Leistung nicht anerkannt, weil es sich um eine vereinfachte Szene handelte und nur in Bildschirmauflösung gerendert wurde.
Dann kamen die ersten Benchmarks. Die Tester waren nicht so recht überzeugt. In der damals üblichen Auflösung von 1024x768 ohne AntiAliasing und ohne anisotropes Filtern war die Radeon 9700 Pro nur 5% schneller als die GeForce 4 Ti. Auch in hohen Auflösungen konnte die Radeon 9700 Pro nie weiter als 20% davonziehen. Sollte das die neue High-End-Klasse mit 8 anstatt 4 Pixelpipelines und einem 256 Bit anstatt einem 128 Bit Speicherinterface sein?
ATI worb damit, neue Maßstäbe in Sachen AntiAliasing zu setzen. Und tatsächlich, praktisch jedes damals aktuelle Spiel blieb auch mit 6-fach AntiAliasing und 16:1 anisotropem Filtern flüssig. Die GeForce 4 Ti konnte da nicht mal in 2-fach AA und 4:1 AF mithalten. Aber viele hielten AntiAliasing für unnötig. Die Radeon 9700 Pro sei nur etwas für Qualitätsfanatiker.
Dagegen sprachen aber die damals nach gängiger Meinung mießen ATI-Treiber.
Dann war da noch der DirectX 9 Support. Fantastische Bilder von DirectX 9 Demos geisterten durchs Internet. Doch war DirectX 9 in der Praxis noch kein Thema. Microsoft ließ lange auf die neue Schnittstelle warten. Somit war augenscheinlich einzig und allein AntiAliasing und die etwas bessere Zukunftssicherheit wegen DirectX 9 ein Kaufkriterium.
Außerdem kündigte Nvidia die GeForce FX Reihe an (zunächst noch nur als NV30 Chip). Jeder sah diesen eindeutig mit Vorteilen von bis zu 100% vor der Radeon 9700. Schließlich konnte es ja eigentlich nicht sein, dass Nvidia die Konkurrenz nicht schlägt.
So gingen die Wochen dahin und ein paar Freaks kauften sich die neuen Karten zu Preisen von 400 bis 450 Euro. Andere belächelten diese nur und holten sich für 200 Euro eine GeForce 4 Ti 4200. Diese reichten für damals jedes aktuelle Spiel locker aus.
Im Dezember 2002 war ich dann stolzer Besitzer einer Radeon 9700 non-pro. Gut, ich dachte mir, dass die als non-pro Variante wohl vergleichbar mit der GeForce 4 Ti 4200 eines Kumpels sein. AntiAliasing reizte mich aber, DirectX 9 auch.
Doch ich wurde eines besseren belehrt. UT 2003 lief auch in 1280x1024 mit 4-fach AntiAliasing und 16:1 anisotropem Filtern absolut flüssig, die Bildqualität war einfach nur wow. Und dann kurze Zeit später erschien auch endlich DirectX 9. Ich zog mir die DirectX 9 Grafikdemos von ATI rein und war hin und weg. Eine solche Grafik hatte ich noch nie zuvor gesehen. Ich wusste, dass ich mit der Radeon 9700 die richtige Entscheidung getroffen habe.
Seit ersten Tests der Radeon 9700 Pro waren nun schon 5 Monate vergangen und immer noch keine Spur von der GeForce 5. Dank gesunkenen Preise verbreiteten sich die neuen DirectX 9 Karten von ATI rasend schnell. Die Radeon 9500 Pro war die neue Mittelklasse. Nvidia kündigte weiter fleißig den NV30 an und präsentierte erste hausinterne Benchmarks, in denen die GeForce 5 deutlich vor der Radeon 9700 Pro lag (50-100%). Ich dachte mir, dass es natürlich fein ist, wenn noch schnellere Karten kommen und sah auch meine Karte deutlich hinter den kommenden NVidia Karten. Doch war ich mit der Performance und der Bildqualität voll zufrieden, was wollte ich mehr. Die Treiber wurden auch immer besser und 2003 sind mir dann auch keine Grafikbugs in Spielen mehr aufgefallen. Im Februar war es dann soweit, die ersten GeForce FX Karten gelangen in die Hände der Tester, also ein halbes Jahr nach der Radeon 9700 Pro. Erste Benchmarks wurden mit UT 2003 getätigt. Ohne AntiAliasing waren die Karten gleichauf, eigentlich überraschend, nach den sagenhaften Ankündigungen von Nvidia. Mit AntiAliasing lag Nvidia allerdings vorne. Die Kühllösung der GeForce FX geriet jedoch rasch in Kritik, das Geräsuch wurde als turbinenartig bezeichnet und der Begriff "GeFön" geisterte durchs Internet. Kein guter Start.
Dann kam Futuremark mit 3DMark 03. Besitzer von GeForce 4 Ti Karten waren empört. Plötzlich sollen Radeon 9700 Pro Karten dreimal so schnell sein wie GeForce 4 Ti 4600 Karten. Und das nur weil der DirectX 9 Test nicht auf GeForce 4 TI Karten lief? Betrachtete man aber die Ergebnisse der DirectX 8.1 Tests, so wurde schnell klar, dass die Radeon 9700/Pro Karten ihre 8 Pixelpipelines voll ausspielen können. Die GeForce FX lag anfangs hinter der Radeon 9700/Pro, allerdings wurde schnell ein neuer Treiber nachgelegt, mit dem plötzlich die GeForce FX vorne lag. Auffallend war allerdings die schlechte DirectX 9 Performance der GeForce FX Karten. Durch die offensichtlichen Treibercheats geriet Nvidia rasch in Verruf. Da sie auch ihre großspurigen Versprechungen nicht halten konnten, waren viele enttäuscht von der GeForce FX. GeForce 4 Ti Besitzer waren dagegen erfreut, dass sie eine richtige Entscheidung getroffen haben. Die kleineren GeForce FX Karten wie die 5600 und die 5600 Ultra waren immer noch hinter der GeForce 4 Ti Reihe. Die GeForce FX 5200 verkam gleich zur Spassbremse, da sie noch nicht mal der der veralteten GeForce 3 TI 500 das Wasser reichen konnte. Aufgrund des günstigen Preises von unter 100 Euro und dem marketingträchtigen Feature DirectX 9 war sie dann doch sehr erfolgreich am Markt. Viele Komplettrechner wurden mit einer GeForce FX 5200 ausgeliefert.
ATI-Fans und Nvidia-Fan kriegten sich zu dieser Zeit zunehmend in die Haare. Nvidia hatte ja immer noch den Vorteil in OpenGL. Quake 3 lief mit der GeForce FX um bis zu 20% schneller.
Der nächste Skandal nach 3DMark 03 kam dann mit den Benchmarks von Tomb Raider AoD. Sogar eine Radeon 9500 Pro konnte einer GeForce FX 5800 Ultra das Wasser reichen. ATI legte in der Zwischenzeit auch mit der Radeon 9600 Pro und der 9800 Pro nach. Nvidia stellte die GeForce FX 5900 Reihe vor. Hier wurden einige Verbesserungen vorgenommen. Die Kühlung war leiser als bei der FX 5800 und die 5900er waren allesamt schneller. Ein voller Erfolg für Nvidia. Dennoch lagen die ATI Karten in DirectX 9 Anwendungen deutlich vorne. Auch mit aktivem AntiAliasing lag ATI meist vorne und viele lobten auch die deutlich bessere AntiAliasing Qualität bei ATI.
Ein weiterer Skandal kam mit den ersten Benchmarks von Half-Life 2. Eine Radeon 9600 Pro schlägt eine doppelt so teure GeForce FX 5900. ATI Fans fühlten sich bestätigt, Nvidia-Fans sprachen von Korruption.
Nvidia schaffte es trotz der Skandale durch geschicktes Marketing und durch Verträge, die GeForce FX Reihe erfolgreich zu verkaufen. ATI erfreute sich allerdings noch höherer Verkaufszahlen und mauserte sich Ende des Jahres sogar auf Platz 2 in der Marktanteils-Hitlist. Nvidia war nur noch Platz 3. Platz 1 belegt schon immer Intel (Onboard-Grafik).
Nvidia versprach Treiber und DirectX Versionen, die die DirectX 9 Performance von GeForce FX Karten deutlich verbessern sollten. Doch daraus wurde nie etwas. Nvidia brachte nur für 200 Euro die GeForce FX 5900 XT auf den Markt. Damals kosteten Radeon 9800 Pro Karten noch bis zu 300 Euro. Wegen des fantastischen Preis-Leistungsverhältnisses konnte sich Nvidia hier einige Empfehlungen von Fachzeitschriften einholen. Farcry zeigte dann aber wieder die bittere Realität: GeForce FX Karten liefern in DirectX 9 Anwendungen nur mit "partial floating point precision" eine konkurrenzfähige Leistung. Die ATI Karten rechneten dagegen in voller Genauigkeit und boten deshalb in Farcry die bessere Bildqualität.
Nvidia machte nun Ernst und stellte die von Grund auf überarbeitet GeForce 6800 Reihe vor, die um bis zu 200% schneller ist als die Vorgängergeneration. 50-100% mehr Performance sind die Regel. Zusätzlich kann NVidia nun mit neuen Features wie das Shadermodell 3.0 aufwarten. Die Schwächen der GeForce FX waren vergessen und der Ansturm auf die 6800 Reihe ist groß. Aber auch ATI erfreut sich mit den Radeon X800 Karten eines Ansturms auf die neuen Karten. ATI konnte 2003 eben viele Fans für sich gewinnen und die Radeon X800 Karten machen auch neben den GeForce 6800 Karten eine gute Figur und sind auch in vielen Fällen schneller.
Doom 3 ist nun seit langem wieder das erste Spiel, wo Nvidia wieder voll punkten kann. Der langsame OpenGL Treiber von ATI kommt nun zum Tragen, ATI ist nun in der Pflicht und entwickelt einen komplett neuen OpenGL Treiber. Wir sind gespannt wie ATI sich schlagen wird und was die Zukunft bringt.
Ich jedenfalls freue mich, dass ich mit meiner 20 Monate alten Grafikkarte Doom 3 und Farcry immer noch in 1024x768 und hohen Details mit über 30 fps spielen kann (Farcry sogar mit über 40 fps) und damit jede GeForce 4 Ti weit hinter mir lasse. Wer hätte das Ende 2002 gedacht ...